Viele Anleger würden gerne über Ihre bestehenden Anlagen hinaus in den Aktienmarkt investieren, können dies aber nicht tun, da Ihnen die finanziellen Mittel dazu fehlen oder sie Ihre Kapitalreserve nicht dafür benutzen wollen. Gibt es einen Weg trotzdem seine Investmentstrategie weiter auszubauen?
Die Antwort darauf lautet, zumindest indirekt, „Leverage-Effekt“. Wie funktioniert er?
Als Erklärung nutzen wir hier ein Beispiel.
Ein Anleger besitzt 10.000€ und legt diese in Aktienfonds an. Langfristig gesehen beträgt die Durchschnittsrendite des Aktienmarkts etwa 8% pro Jahr. Er hat also theoretisch einen jährlichen Ertrag von 800€. Würde er nun noch zusätzlich die gleiche Summe als Kredit zu 4% Zinsen aufnehmen und ebenfalls in Aktien investieren, könnte er also seinen Ertrag auf 1.600€ steigern und müsste nur 400€ an Zinsen zahlen. Kombiniert käme er so auf einen Ertrag von 1.200€.
In so einem Fall spricht man von einem Leverage-Effekt (dt. „Hebeleffekt“), da das eingesetzte Fremdkapital die Rendite positiv verstärkt, wie durch Einsatz eines Hebels. Allerdings ist die Nutzung von Krediten zur Anlage in schwankungsintensive Investmentformen, wie z.B. Aktien und Aktienfonds, sehr risikoreich und sollte nicht leichtfertig umgesetzt werden.
Wenn die Anlage zwar in der Theorie langfristig 8% p.a. Rendite einbringt, so muss dies kurzfristig keineswegs der Fall sein. Somit kann sogar ein Wertverlust vorkommen, wie z.B. zurzeit durch die Einflüsse der Corona-Pandemie, und trotzdem sind noch Zinsen zu zahlen. Somit kann nicht nur die Rendite bzw. der Gewinn „gehebelt“ werden, sondern auch der Verlust.
Bevor man also eine solche Anlage in Betracht zieht, sollte man sich professionell beraten lassen.
In einem anderen Anlagefeld als Aktien oder Aktienfonds ist diese Kombination von Eigenkapital und Fremdkapital zur Realisierung der Anlage übrigens vollkommen normal: Bei der Anlage in Immobilien. Ungefährlich ist der Hebeleffekt aber auch bei Immobilien nicht.